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Nachhaltigkeitsbericht 21|22

Wasser und Abwasser

Wasser ist eine lebenswichtige Ressource, deren Verunreinigung gravierende Auswirkungen auf Lebensräume und Ökosysteme von Menschen und Tieren haben kann. In den Regionen, in denen unsere Produktionsstätten liegen, besteht aktuell kein sogenannter Wasserstress*, ungeachtet dessen achten wir auf einen effizienten und achtsamen Umgang mit dieser natürlichen Ressource.

*Fähigkeit bzw. Unfähigkeit, den menschlichen und ökologischen Bedarf an Wasser zu erfüllen (lt. GRI).

In den unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern der RAG fallen verschiedene Arten von Wasser an:

Produziertes Wasser

Bei der Gewinnung von Öl und Gas wird auch Lagerstättenwasser, welches einen Salzgehalt wie das Meerwasser aufweist, mitproduziert. Dieses Wasser ist nicht in den natürlichen Wasserkreislauf eingebunden, sondern wird im Normalbetrieb in die Lagerstätten rückgeführt, um dort den erforderlichen Druck aufrechtzuerhalten. Diese Wassermengen und deren Rückführung in die Lagerstätte stellen eine bedeutende Komponente für eine wirtschaftliche Erdölproduktion dar. Damit es zu keiner Verunreinigung der Böden und des Grundwassers kommt, wird dieses Lagerstättenwasser in einem geschlossenen System in gesonderten Tanks aufgefangen, bevor es wieder in die Lagerstätten eingepresst wird. Das bei Sonden und Stationen anfallende Oberflächenwasser (Regenwasser) wird an befugte Behandler zur Aufbereitung übergeben.

Prozesswasser

Bei unseren Tätigkeiten wird für bestimmte Arbeiten und Prozesse auch Süßwasser benötigt, wie z. B. für Bohrspülungen, zur Kühlung oder für Drucküberprüfungen in unseren Anlagen. Durch konsequente Umsetzung vorbeugender Wartungs- und Instandhaltungstätigkeiten, unterstützt durch interne Managementsysteme im Bereich Umwelt und Integrität, gewährleisten wir, dass unsere Anlagen ordnungsgemäß, effizient und umweltschonend betrieben werden, und sorgen dafür, dass Verunreinigungen von Oberflächen- und Grundwasser oder Böden verhindert werden. 

Einsatz von geeigneten Bohrspülungen

Bei unseren Bohrungen und Sonderbehandlungen kommen wir auch mit Süßwasserhorizonten in tieferen Lagen in Kontakt. Damit diese vielleicht zukünftig wichtige Wasserressource nicht verunreinigt wird, achten wir auf den Einsatz von chemikalienfreien Bohrspülungen. Darüber hinaus werden die Bohrspülungen – sofern technisch möglich – bei mehreren Bohrungen zum Einsatz gebracht und so der Einsatz von Wasser und Zusatzstoffen optimiert.

Die Sanitärbereiche in unseren Büro- und Betriebsgebäuden werden durch das öffentliche Netz oder hauseigene Brunnen mit Wasser gespeist. Das Abwasser wird in kommunale Kläranlagen eingeleitet bzw., wenn es keinen Kanalanschluss gibt, sachgemäß einem befugten Behandler übergeben. Die an allen Standorten bezogenen Süßwassermengen entsprechen etwa 2,3 % der gesamten Wassermengen; der Großteil (ca. 97,7 %) ist dem produzierten Lagerstättenwasser zuzuordnen. 

Für projektbezogene Reinigungsarbeiten können zusätzliche Süßwasserverbräuche anfallen. Die Auflassung von Leitungen (Bergbauanlagen) im Berichtszeitraum bedingten außergewöhnliche Verbräuche von ca. 1.100 m³ pro Jahr. Für das Jahr 2023 erwarten wir projektbezogene Mengen von ca. 150 – 200 m³ Wasser, das einem Verbrauch von nur etwa 3 Haushalten entspricht.

Wassernutzung für zukünftige Energieträger

Wir arbeiten seit 2015 mit der Wasser-Elektrolyse, um die Nutzung von Wasserstoff als emissionsfreiem Energieträger voranzutreiben. Jedoch ist für die Erzeugung von grünem Wasserstoff auch reines Wasser – H2O in ausreichenden Mengen notwendig. Hier ist es wichtig, in Zukunft bei der Erzeugung des Wasserstoffes den Wasserstress auf regionaler Ebene regelmäßig zu evaluieren.

Eine weitere innovative Lösung zur Produktion von Wasserstoff ist die Methan-Elektrolyse. Mit ihrer Hilfe kann erneuerbarer Strom aus dem Grundstoff Methan (CH4) statt dem wertvollen Gut Wasser emissionsfrei erzeugt werden (mehr Details dazu siehe „Nachhaltige Energielösungen“).

Wo wir uns verbessern wollen

Wasser stellt eine der wichtigsten und grundlegendsten Ressourcen für die Menschheit dar. Dementsprechend wichtig ist der sorgsame Umgang, der effiziente Einsatz und der Schutz der existierenden, aber auch künftigen Wasserreservoirs. Aufgrund mangelnder Datenqualität hatten wir in den letzten Jahren unzureichende Informationen über unseren Wasserverbrauch. Die Auswertung der bislang vorliegenden Daten zeigt, dass die Qualität zur Erfassung und Dokumentation der eingesetzten Wassermengen noch zu verbessern ist. 2022 haben wir deshalb mit dem Aufbau eines Systems zur strukturierten und effizienten Erfassung, Dokumentation und Verarbeitung unserer Wasserentnahme und -rückführung gestartet, welches uns in Zukunft helfen soll, unsere Wasserkreisläufe besser zu verstehen und unser Wassermanagement kontinuierlich zu verbessern. Darüber hinaus wollen wir unsere Managementsysteme im Bereich Umwelt und Integrität stetig verbessern, um Undichtheiten an unseren Anlagen weiterhin hintanzuhalten.