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Nachhaltigkeitsbericht 21|22

Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz

Wir verfolgen bei all unseren Tätigkeiten das Ziel von „null Unfällen“. Dem sehen wir uns nicht nur als verantwortungsbewusster Arbeitgeber verpflichtet, sondern auch, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Ein eigener Managementbereich im internen GSU-Managementsystem trägt zu einer kontinuierlichen Verbesserung unserer Prozesse bei, um das Bewusstsein für die direkte Verantwortung von Führungskräften, Mitarbeiter*innen und Fremdunternehmer*innen für Arbeitnehmer*innenschutz und Sicherheit zu verstärken sowie die Sicherheit unserer Mitarbeiter*innen zu gewährleisten und umfangreiche präventive Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung ihrer physischen und psychischen Gesundheit zu setzen. 

GSU-Managementsystem

Das GSU-Managementsystem beinhaltet alle Aufgabenbereiche betreffend Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz und dient als verbindliche Arbeitsgrundlage für alle Bereiche der RAG. Mit unseren Maßnahmen gehen wir über die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften hinaus. Die RAG unterstützt und fördert alle Mitarbeiter*innen und Fremdunternehmer*innen im Hinblick auf ein gemeinsames Verständnis für Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz.

Das RAG GSU-Managementsystem legt folgende Punkte fest: die GSU-Politik und die GSU-Ziele des Unternehmens, klare Verantwortlichkeiten, die Sicherheitsorganisation, die anzuwendenden Methoden der Gefahrenevaluierung, die Kontrollmaßnahmen, die Korrekturmaßnahmen und die kontinuierliche Verbesserung. Das GSU-Managementsystem wird regelmäßig aktualisiert und vom Vorstand freigegeben.

Gefahrenidentifizierung, Risikobewertung und Untersuchung von Vorfällen  

Durch die Identifizierung und Bewertung möglicher Gefahren sowie die Untersuchung von Vorfällen werden Maßnahmen eingeleitet, um Ausfälle durch Arbeitsunfälle, Verletzungen oder durch Überbelastung sowie durch psychische und physische Gesundheitsprobleme zu vermeiden. Die Evaluierung der Gefahren erfolgt gemäß den gesetzlichen Vorgaben (ASchG). Die Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung werden in den jeweiligen Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokumenten zusammengefasst. Die Analyse von kritischen Ereignissen wie z. B. Verletzungen von Mitarbeiter*innen oder Beinaheunfälle mit hohem Potenzial ist im GSU-Managementsystem geregelt. 

Die Basis zur Vermeidung von Unfällen und Minimierung von negativen gesundheitlichen Auswirkungen bilden:

  • Ausgeprägte Sicherheitskultur im Unternehmen
  • Evaluierungen gemäß Arbeitnehmer*innenschutzgesetz (ASchG)
  • Schulungen und Unterweisungen der Mitarbeiter*innen
  • Kontrollen, Audits und Meldung von unsicheren Handlungen/Situationen und Beinaheunfällen
     

Arbeitsmedizinische Dienste 

Im Zuge der regelmäßigen Betriebsbesuche der Arbeitsmediziner*innen werden, neben der Begutachtung der Arbeitsplätze, fachlich fundierte und spezifische Beratungen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer*innen in allen arbeitsmedizinischen Fragen sowie Untersuchungen von Mitarbeiter*innen gemäß ASchG durchgeführt. Eine Zusammenfassung ihrer Tätigkeit liefern die Ärzt*innen sowohl im Gesundheits- wie auch im Arbeitssicherheitsausschuss. Sie sind auch in den Bewertungsprozess zur Zulassung von Arbeits­stoffen miteinbezogen. Die Verwaltung personenbezogener Gesundheitsdaten obliegt dem Arbeitsmedizinischen Dienst (AMD). Die RAG erhält lediglich die notwendigen Informationen der jeweiligen Tauglichkeit für die Durchführung der Arbeiten und die Aufforderung zur nächsten Untersuchung gemäß den vorgeschriebenen Intervallen. Betroffene Mitarbeiter*innen haben die Möglichkeit, die für sie freiwilligen Untersuchungen, wie zur Bildschirmarbeit oder beim Umgang mit krebserzeugenden Arbeitsstoffen, durchführen zu lassen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sich ihrer Verantwortung in allen Bereichen des Unternehmens bewusst. Nur so gelingt es uns, verlässlich, ohne Wartungsausfälle unterbrechungsfrei Energie zu liefern.
 

 Wir sind uns unserer Verantwortung für die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewusst. Nur so gelingt es uns, sicher, verlässlich und ohne Unterbrechungen Energie zu liefern.
  

Mitarbeiter*innenbeteiligung, Konsultation und Kommunikation zu Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz 

Im GSU-Managementsystem sind sowohl die Arbeitskreise für Arbeitsschutz, Gesundheit und der Sicherheitsvertrauenspersonen als auch die internen Kommunikationswege abgebildet. Mitarbeiter*innen können jederzeit, nicht nur bei den entsprechenden Begehungen, die Abteilung GSU sowie die Präventivkräfte bei Fragen und Anliegen konsultieren. Jede*r Mitarbeiter*in hat Zugriff auf das RAG Intranet und Internet und somit auf alle relevanten Unterlagen und Informationen wie insbesondere den wöchentlichen GSU-Newsletter. Die RAG hat freiwillig einen Arbeitsschutzausschuss gebildet, der zweimal jährlich alle relevanten Arbeitssicherheitsthemen bespricht und entsprechende Verbesserungsmaßnahmen diskutiert und festlegt. Weiters ist das Thema GSU ein fixer Bestandteil aller betrieblichen Wochen-/Monatsbesprechungen..

Schulungen 

Die Stärkung der Kompetenzen unserer Mitarbeiter*innen wird durch regelmäßige Schulungen sichergestellt. Diese sind grundsätzlich in der Stellenbeschreibung festgehalten und werden in den jährlich stattfindenden Mitarbeiter*innen­gesprächen besprochen. Die Schulungsdokumentation sowie verpflichtende regelmäßige Auffrischungs-schulungen werden in der Trainingsdatenbank verwaltet.

Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter*innen 

Die Gesundheit unserer Mitarbeiter*innen ist der RAG ein besonderes Anliegen. Mit unserem firmeninternen Gesundheitsprogramm wollen wir Anreize zur aktiven Teilnahme an gesundheitsfördernden Maßnahmen schaffen. Mitarbeiter*innen können individuell in den Bereichen Bewegung, Ernährung, Regeneration und medizinische Betreuung attraktive Aktivitäten im Rahmen jährlich wechselnder Gesundheitsschwerpunkte wählen, die im Nachhinein durch Feedback­bögen evaluiert werden. Unser Anliegen ist, eine nachhaltige Verbesserung der Gesundheit durch niederschwelligen Zugang zu medizinischen Unter­suchungen, Beratungen und wiederholten Angeboten zu erreichen. Aus Umfragen oder direkten Anregungen der Mitarbeiter*innen sowie aus den Ergebnissen des RAG Gesundheitsausschusses wird das jährliche Gesundheitsprogramm, passend zum jeweiligen Jahresschwerpunkt, erstellt. Dieser war 2021 „Hör auf deinen Bauch“ und 2022 „Stärkung des Immun­systems durch Bewegung und Ernährung“. Das Thema Vorsorge zieht sich im Jahr 2023 wie ein roter Faden durch die angebotenen Programmpunkte.

Seit 2021 findet einmal jährlich mit großer Beteiligung der RAG Gesundheits- und Sporttag statt. Die Information über sämtliche Aktivitäten und Angebote erfolgt via News-Beiträge im RAG Intranet und/oder Mailaussendungen. Erhobene (medizinische) Befunde werden von den durchführenden Ärzt*innen und Therapeut*innen ausschließlich den Teilnehmer*innen übergeben. 

Arbeitspsychologische Beratung und Betreuung

Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Prävention von psychischen und psychosozialen Erkrankungen. Anhand der Evaluierung „Psychische Belastung am Arbeitsplatz“ wurden Handlungs­felder zu folgenden drei Themen identifiziert: Körperhaltung, Arbeitsumgebung, Arbeitsorganisation sowie Lob und Anerkennung durch Vorgesetzte. Betreffend Körperhaltung wird nun versucht, körperliche Abwechslung in den Arbeitsalltag zu integrieren. Bei der Arbeitsumgebung wurde v. a. die Hitze im Sommer in den Bürogebäuden thematisiert. Hier wurde 2021 ein zentrales Klimatisierungsprojekt begonnen, das bereits abgeschlossen ist.

Die individuelle (arbeits)psychologische Betreuung der Mitarbeiter*innen ist uns ein Anliegen. Für rasche Hilfe in Akutsituationen sowie auch für einen niederschwelligen Zugang zur Lösung mentaler Belastungen wurde 2022 ein psychosozialer Notfallplan erstellt. Die Ausbildung der psychosozialen Ersthelfer*innen wurde 2022 gestartet und wird fortgesetzt. Darüber hinaus steht den Mitarbeiter*innen die Unterstützung über das „Employee Assistance Program“ (EAP) zur Verfügung. Im Anlassfall wird auch auf die Arbeitspsycholog*innen des Arbeitsmedizinischen Dienstes zurückgegriffen. Unser Unternehmen ist seit 2013 mit dem Siegel für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) des Gesundheitsministeriums ausgezeichnet, 2022 erhielt die RAG das BGF-Gütesiegel für den Zeitraum 2022–2024.

Vermeidung und Abmilderung von direkt mit Geschäftsbeziehungen verbundenen Auswirkungen 

Unsere Auftragnehmer*innen im operativen Bereich sowie im Dienstleistungssektor erhalten umfassende Informationen und Auflagen zur sicheren Durchführung ihrer Arbeiten auf unseren Anlagen und in unseren Gebäuden. Die Anerkennung und Einhaltung unserer „Sicherheitsvorschriften für Fremdunternehmer*innen“ ist obligatorischer Bestandteil des Vertrags. Für die Arbeitsaufnahme muss jede*r Arbeitsausführende nach der Unterweisung in der Kurzfassung der Sicherheits­vorschriften für Fremdunternehmer*innen ihr/sein Wissen durch einen schriftlichen Wissenscheck nachweisen. Nach positivem Abschluss wird ein ein Jahr gültiger Sicherheitsaufkleber als sichtbares Zeichen übergeben und der ausgefüllte Fragebogen mit der Nummer des Aufklebers elektronisch erfasst. Neben den gezielten Arbeitsschutzmaßnahmen für unsere eigenen Mitarbeiter*innen integrieren wir auch in hohem Maß die Auftragnehmer*innen in unsere Sicherheitsaktivitäten.

So achten wir darauf, dass alle Beteiligten vor Start eines Projekts in Kick-off-Meetings ein gemeinsames Sicherheitsverständnis bekommen. Direkt vor Beginn der jeweiligen Arbeiten ist eine Last-Minute-Risikoanalyse durchzuführen, um sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein und dementsprechend Vorkehrungen für die eigene Sicherheit und die anderer zu treffen.

Der aktuelle Mangel an Fachkräften ist auch ein Sicherheitsthema und stellt uns und unsere Auftragnehmer*innen vor neue Herausforderungen. Deshalb ist noch intensiveres Augenmerk auf die penible Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen zu legen. Dem wird durch verstärkte Bauaufsichten und Kontrollen sowie die wiederholte Sensibilisierung der Mitarbeiter*innen, Sicherheitsrisiken im internen Meldesystem oder an GSU rückzumelden, Rechnung getragen.